Wahlaufruf zur Bundestagswahl 2013: Stellen Sie sich vor es ist Demokratie und jeder macht mit.

Demokratie lebt vom Mitmachen. Letztendlich heißt das doch: Demokratie besteht aus Kompromissen.

Natürlich bestehen viele, teils berechtigte Kritikpunkte an der Politik der Parteien und an einzelnen Positionen. Wir alle sind mit der Arbeit unserer Abgeordneten in Berlin manchmal nicht einverstanden. Das gilt unabhängig jeder Partei. Natürlich ist es einfacher sich zurückzulehnen, über die „da oben“ zu  schimpfen als sich selbst einzubringen und dann eventuell auch noch dafür kritisiert zu werden.

Aber durch nichts tun, hat sich noch nichts verändert. Nur wenn sich genügend Menschen zusammenfinden, kann auch der Einzelne etwas bewegen, verändern, sich einbringen. Ja, Demokratie ist manchmal mühsam. Aber genau das macht Demokratie auch so spannend. Der Austausch mit anderen und die Möglichkeit etwas zu bewegen. Wir sind überzeugt: Wenn wir lernen wieder mehr aufeinander zuzugehen, die Standpunkte des anderen über Parteigrenzen hinweg verstehen lernen, werden wir insgesamt für unser Land und unseren Wahlkreis mehr bewegen.

Nicht zur Wahl zu gehen, weil es keine Partei gibt mit deren Standpunkten man zu 100% übereinstimmt, ist unserer Meinung nach der falsche Weg. Die Welt ist nicht auf einfache Parolen zu reduzieren. Dogmen sind gefährlich, denn sie suggerieren ein vereinfachtes Konstrukt oder Verständnis eines Problems. Die Welt ist dynamisch, kompliziert und verändert sich ständig. Wir sind nicht allein auf der Welt deshalb müssen uns in einem sozialen Verbund organisieren. Dazu gehört es auch sich zu streiten und um Argumente zu ringen, die Welt ist nicht schwarz oder weiß, sie ist bunt. Dazu gehört es Beziehungen aufzubauen oder noch besser: Die Bürger dazu zu bringen selbst Beziehungen aufzubauen. Wirklich starke Beziehungen basieren auf Werten und nicht auf Themen.  Aber am Ende steht immer ein Kompromiss. Das unterscheidet die Demokratie von einer Diktatur.

Wer also etwas verändern will, sollte sich politisch engagieren. Demokratie lebt davon, dass sich Menschen, die etwas verändern wollen, zusammen finden und sich engagieren.  Wir beobachten leider das Gegenteil. Eine Geringschätzung bis hin zur Verachtung von politischem Engagement bis in den privaten Bereich. „Was? Du engagierst dich in einer Partei?“, „Voll langweilig!“. „Ist dir das nicht peinlich?“. Warum wir es trotzdem tun? Weil wir etwas bewegen wollen. Weil wir die Welt besser hinterlassen wollen als wir sie vorgefunden haben.  Wir sind nicht immer einer Meinung, wenn es darum geht, wie diese Welt von morgen aussehen soll. Aber immer kämpfen wir, jeder für seine Organisation, mit Leidenschaft für unsere Werte.

Mit den Wahlen entscheidet das Volk, wer sich als Vertreter für seine Werte auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene streiten soll. Nur wer nicht wählt, bekommt unter Garantie nicht das, was er will. Wir dürfen nicht eine Demokratie der Konsumenten sein sondern eine Nation der Macher, der Selbstentwickler und der Gestalter. Unsere Vorfahren haben hart dafür gekämpft uns diese Möglichkeit der Teilhabe zu ermöglichen. Wer ohne Not darauf verzichtet, der vergibt sich die Möglichkeit selbst Verantwortung zu übernehmen und für seine Werte einzustehen.

Deshalb möchten wir sie auffordern: Gehen sie am 22. September zur Wahl. Nutzen Sie ihre Stimme und sorgen sie dafür, dass um Ihre Werte gestritten wird. Sie haben die Wahl.